Der letzte Bote

Der letzte Bote

Der letzte Bote
Der letzte Bote
Er stand dort, lange vor dem ersten Licht,
als Stille noch Form war und Schöpfung zerbrach.
Ein Lächeln aus Feuer, ein Flüstern aus Rauch,
kein Engel, kein Mensch, nur grenzenlos wach.

Die Namen vergessen, die Stimmen verdorrt,
nur Dunkelheit bleibt, sein ältester Freund.
Kein Himmel für ihn, kein Abgrund zu tief,
nur das ewige Fallen, das niemand mehr nennt.

Ist er Feind oder Wahrheit, Versuchung oder Pflicht?
Ein Spiegel, verzerrt, doch ehrlich und klar.
Denn wo Hoffnung stirbt, wo Zweifel beginnt,
sieht man ihn lächeln, so seltsam, so nah.

Und wenn du ihn fragst, ob Schuld ihn zerfrisst,
dann lacht er nur leise, Gott gab ihm nichts.
Ein König ohne Reich, ein Schatten aus Glut,
ein Fluch, eine Frage, und niemand versteht.