Im Zwiespalt

Im Zwiespalt

Im Zwiespalt
Im Zwiespalt
Besser wissen wollen es alle,
laut, belehrend, bald gibt's Krawalle.
Vergraben im Urteil, Scheuklappenblick,
blind reicht man sich den Galgenstrick.

Wir spalten uns leise, von innen heraus,
bauen Mauern im Denken, aus Angst wird ein Haus.
In Gruppen geschlossen, Schritt für Schritt,
denkt jemand anders, dann gibt’s einen Tritt.

Wir sehen Gewalt, und drehen uns weg,
es wird nicht besser ums nächste Eck.
Hier die Faust, und dort ein Messer,
der nächste grinst: „Ich kann’s viel besser.“

Die Medien voll mit Gewalt und mit Groll,
Schlagzeilen schießen wie Kugeln ins Soll.
So bleibt nichts weiter als zu hoffen,
dass man nicht als nächster betroffen.

© Christopher Steffler


Applaus: Abgrund

Applaus: Abgrund

Applaus: Abgrund
Applaus: Abgrund
Wir leben in Rahmen, genormt und gelähmt,
werden belohnt, wenn man uns zähmt.
Freiheit hängt als Bild an der Wand,
wer anders denkt: Zweifel am Verstand.

Man spricht von Fortschritt, doch nichts geschieht,
der Mensch verblasst, und niemand sieht:
Maschinen werten, was Menschsein war,
wir sind Zahlen im Strom, nicht mehr ganz da.

Die Welt wird lauter, das Herz bleibt stumm,
Gefühle sind Luxus, die Seele bleibt krumm.
Wir klatschen, wenn jemand wird diffamiert,
und hoffen auf Helden, die sich echauffieren.

Doch jenseits vom Lärm, im zögernden Blick,
liegt Wahrheit, ganz nah, jenseits vom Klick.
Nicht in den Trends oder Mustern versteckt,
sondern dort, wo sich der Mensch lebend reckt.

© Christopher Steffler


Gesichter hinter Glas

Gesichter hinter Glas

Gesichter hinter Glas
Gesichter hinter Glas
Wir leben in Blasen, gebaut aus Komfort,
scrollen durch Welten, verlieren das Wort.
Empörung im Feed, Empathie auf Zeit,
doch wer fühlt noch echt, wer steht bereit?

Die Werbung verspricht uns ein besseres Morgen,
doch wir kaufen uns Freiheit und sammeln die Sorgen.
Stille wird selten, Gedanken verflacht,
wo Reichtum zählt, wird Haltung entmacht.

Man ruft nach Gerechtigkeit, laut und empört,
doch flüstert man leise, wenn niemand mehr hört.
Wir tanzen im Takt der Maschinen, ganz fein,
und glauben, wir könnten noch frei sein.

Doch Hoffnung flackert, ganz leise, ganz klein,
in Fragen, die wir uns noch gemeinsam stellen.
Vielleicht liegt der Wandel nicht fern, sondern nah,
in dem Mut, zu erkennen, wie’s wirklich mal war.

© Christopher Steffler


Die Stille des Erbarmens

Die Stille des Erbarmens

Die Stille des Erbarmens

Die stille Verrohung einer Gesellschaft, in der Empathie an Bedeutung verliert. Wenn Mitgefühl verklingt, bricht zwischenmenschliche Nähe ein, und übrig bleibt ein Hauch von Menschlichkeit ohne Seele.



Menschlichkeit: nicht mal Kulisse

Menschlichkeit: nicht mal Kulisse

Menschlichkeit: nicht mal Kulissi
Menschlichkeit: nicht mal Kulisse

Ich ging hinaus, doch fand kein Wir,
nur lauter Menschen mit viel Gier,
keine Nähe, kein Herz – ohne zartem Sein,
so verblieb ich lieber ganz allein.

Die Welt, sie trägt ein kaltes Kleid,
aus Eigennutz und Eitelkeit.
Man spricht von Werten – doch verkehrt,
die Rücksicht stirbt und niemand sich schert.

In Augen flackert Machtverlangen,
Hände greifen, doch nie umfangen.
Ein Jeder krallt, ein Jeder klagt,
und keiner mehr „Wie geht’s dir?“ fragt.

So wählte ich das leise Schweigen,
ließ sie alle hinter mir verbleiben,
und horch nun nur auf meine Zeit,
in stiller, selbstgewählter Einsamkeit.

Nicht Flucht, nicht Trotz, nicht bittrer Gram,
nur Frieden, weil ich Abstand nahm.
Die Einsamkeit ist kein Verzicht,
nur ein Schutz vor Eurem falschen Licht.

© Christopher Steffler


Ein Tag im Prater

Ein Tag im Prater

Ein Tag im Prater
Ein Tag im Prater
Mit Freunden los, die Sonne lacht,
ein Tag voll Freude, voller Kraft.
Im Wiener Prater, weit und frei,
Glück und Lachen stets dabei.

Die Achterbahn, sie hebt uns hoch,
ein Kribbeln im Bauch macht uns froh.
Wir schreien laut, wir lachen viel,
Adrenalin, ein pures Spiel.

Zuckerwatte, süß und fein,
ein Biss, und Kindheit zieht hinein.
Der Duft von Langos, frisch und knusprig,
füllt den Magen, so herrlich köstlich.

Vom Riesenrad die Welt so klein,
von unten scheint sie riesengroß zu sein.
Wien erstrahlt im Abendlicht,
ein Bild, das Zeit und Raum durchbricht.

Zum Schluss noch Spaß am Schießstand hier,
ein letztes Spiel, ein letztes Bier.
Mit Freunden teilen, was bleibt bestehen:
so ein Tag sollte nicht vergehen!

© Christopher Steffler