Still ist der Tag

Still ist der Tag
Still ist der Tag

Still ist der Tag

kein wort, das drängt 
kein licht, das schreit

ein wind, der weiß
woher wir kamen
und wohin wir gehen

zwischen den gräbern
blüht das vergessen
wie eine handvoll moos

wir stehen
und schweigen
und sind

© Christopher Steffler


Die Ruhestätten

Die Ruhestätten
Die Ruhestätten

Die Ruhestätten

Rote Kerzen tropfen auf kalten Stein. 
Das Wachs kennt keine Namen mehr.

Zwischen den Gräbern raschelt etwas,
nicht Wind, nicht Tier, nur Klang.

Die Ruhestätten sind müde,
ungepflegt,
als hätte das Vergessen Wurzeln geschlagen.

Eine Krähe sitzt auf einem Grabstein,
blickt nicht, ruft nicht, bleibt.

Und irgendwo
zwischen Schritt und Schatten
verliert sich die Richtung.

© Christopher Steffler


Stille unter alten Steinen

Stille unter alten Steinen

Stille unter alten Steinen
Stille unter alten Steinen
Die Schritte hallen über den kalten Boden, 
einsam in der tiefen Schwärze der Nacht.
Namen verblassen unter der Zeit,
versunken in gebrochenem Stein,
wo Risse sich wie Schatten winden,
und längst vergangene Stimmen tragen.
Nebelschwaden ziehen langsam über den Mond,
während ein leises Flüstern durch die Dunkelheit streift.

Stumme Kreuze ragen aus der Erde,
von Efeu sanft umschlungen,
als wäre die Zeit hier stehengeblieben,
als hätten die Schatten längst gelernt,
dass Erinnerungen verblassen.

Ein Flüstern in der Ferne,
kaum mehr als ein Hauch.
Ist es der Wind, der durch die Gräber streift?
Oder sind es Stimmen,
gefangen zwischen den Steinen,
verloren in der Stille?
Die Nacht bewahrt ihre Geheimnisse,
während der Friedhof weiter träumt,
verborgen im sterbenden Licht.

Doch keine Angst wohnt hier, keine Hast.
Nur Frieden, tief und still.
Dunkelheit trägt ihre eigene Schönheit,
bewahrt alte Liebe, vergessene Geschichten.
Und die Stille spricht,
sanft, unaufdringlich, näher, als gedacht.