Brief aus dem Laub

Brief aus dem Laub
Brief aus dem Laub

Brief aus dem Laub

Ich schrieb dir einst 
im Oktoberlicht,
als die Bäume
wie alte Freunde flüsterten.

Mein Brief liegt noch dort –
zwischen Wurzeln,
in feuchtem Laub,
vergessen von der Zeit.

Die Tinte war feucht,
mein Herz war kalt.
Ich bat dich,
nicht zu kommen.
Du kamst.

Jetzt spricht der Wind
in deiner Stimme,
und jedes Blatt
kennt deinen Namen.

Ich höre dich nachts
im Knarren der Dielen,
im Tropfen der Uhr,
im Schweigen der Tür.

Wenn du gehst,
nimm nichts mit.
Nicht den Brief.
Nicht mich.

© Christopher Steffler