Nacht der Schatten

Nacht der Schatten
Nacht der Schatten

Nacht der Schatten

Nacht der Schatten

Wenn Nebel wie Schleier die Gassen durchweben,
und Uhren im Takt dunkler Herzen beben,
wenn Krähen in Kreisen den Himmel durchschneiden,
beginnt die Zeit, in der Schatten sich weiden.

Ein Flüstern weht durch das welke Geäst,
als ob sich die Toten versammeln zum Fest.
Die Kürbisse glimmen mit höllischem Licht,
ihr Grinsen verzerrt – ein höhnisches Gesicht.

Die Türen verriegelt, das Feuer entfacht,
doch draußen erwacht die gespenstische Macht.
Ein Flüstern, ein Kratzen, ein Klopfen so sacht –
wer ruft aus der Tiefe der mitternächtigen Nacht?

Ein Kind in Verkleidung, so bleich und allein,
klopft an dein Fenster mit leerem Gebein.
„Süßes oder Saures“, haucht es so sacht –
doch sein Blick ist leer, sein Lächeln erwacht…

Ein Schritt in den Flur, ein Schatten huscht fort,
du bist nicht allein an diesem Ort.
Denn in dieser Nacht, so finster und kalt,
kehrt wieder, was längst schon begraben im Wald.

© Christopher Steffler